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WIKI GRADUIERTENAKADEMIE - WIKI GRADUATE ACADEMY
Informationen für Promovierende und Postdocs - Information for doctoral candidates & postdoctoral researchers
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Betreuung der Promotion - Informationen für Promovierende
Seitenübersicht
[Ausblenden]- 1 Was bedeutet die Betreuung einer Promotion?
- 2 Aufgaben der Betreuerin oder des Betreuers
- 3 Wer ist zur Promotionsbetreuung berechtigt?
- 4 Wie finde ich eine geeignete Betreuerin oder einen geeigneten Betreuer?
- 5 Betreuungsvereinbarung
- 6 Betreuung in der Abschlussphase der Promotion
- 7 Konfliktsituationen zwischen Betreuenden und Promovierenden
☀ Englisch Version: PhD Supervision – Information for Doctoral Candidates
1 Was bedeutet die Betreuung einer Promotion?
Unter der Betreuung Promovierender wird „die mentorenhafte Begleitung einer ansonsten selbstständigen und eigenverantwortlichen wissenschaftlichen Tätigkeit des Promovierenden“ (Carmesin et al. 2014, Hrsg.) verstanden. Betreuerinnen oder Betreuer, auch Doktormütter bzw. Doktorväter genannt, sind die zentralen Ansprechpersonen für ihre Doktorandinnen oder Doktoranden. In der Regel haben Promovierende eine Hauptbetreuerin oder einen Hauptbetreuer und eine Zweitbetreuerin oder einen Zweitbetreuer. Es kommen jedoch auch weitere Betreuerinnen und Betreuer in Frage.
Der Erfolg einer Promotion wird wesentlich durch die Qualität der Betreuung beeinflusst.
Der Erfolg einer Promotion wird wesentlich durch die Qualität der Betreuung beeinflusst.
2 Aufgaben der Betreuerin oder des Betreuers
Zu den Aufgaben der Betreuerin oder des Betreuers gehören beispielsweise folgende Punkte:
Beratung und Rückmeldung
| Management der Promotion
| Qualifizierung
|
Karriereunterstützung
| Begutachtung der Dissertation und Prüfungsabnahme
| Fach- und Expertenwissen
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Da die Betreuerinnen und Betreuer jedoch meist sehr beschäftigt sind, können sie dem Wunsch vieler Promovierender nach intensiver Betreuung oft nicht nachkommen.
3 Wer ist zur Promotionsbetreuung berechtigt?
Wer zur Promotionsbetreuung berechtigt ist, ist in den Promotionsordnungen der einzelnen Fakultäten festgelegt. In der Regel handelt es sich um die habilitierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität, d.h.
Der Promotionsausschuss kann auch entsprechend qualifizierten Mitgliedern benachbarter Fakultäten sowie Mitgliedern anderer Universitäten oder vergleichbarer Hochschulen das Recht zur Betreuung verleihen. | Für folgende Betreuungssituationen muss ein Antrag gestellt werden, der vom Promotionsausschuss genehmigt werden muss:
|
4 Wie finde ich eine geeignete Betreuerin oder einen geeigneten Betreuer?
Nicht selten erhalten Promovierende ein Angebot zur Betreuung von der Professorin oder dem Professor, die bzw. der bereits ihre Masterarbeit betreut hat. Auch in strukturierten Promotionsprogrammen sind die passenden Doktormütter oder –väter häufig bereits vorgesehen. Ist dies nicht der Fall, müssen die Promovierenden selbst eine geeignete Betreuerin oder einen geeigneten Betreuer finden, was mitunter eine Herausforderung darstellen kann. Wenn sich angehende Promovierende ein mögliches Thema für die Dissertation überlegt haben, können sie im Internet die Professorinnen und Professoren finden, die Experten auf dem Gebiet des Promotionsthemas sind. Die geeignete Professorin oder der geeignete Professor sollte dann in einer freundlichen Email kontaktiert werden, um einen persönlichen Gesprächstermin zu vereinbaren Im persönlichen Gespräch spielt dann das Exposé eine entscheidende Rolle, anhand dessen die Professorin oder der Professor sich ein Bild über die Vorstellungen und Ziele der angestrebten Promotion machen kann. Wenn eine Doktormutter oder ein Doktorvater gefunden ist, muss an der zuständigen Fakultät die Annahme als Doktorandin oder Doktorand beantragt werden. | TIPP: GRADUIERTENAKADEMIE Im DOCTORAL RESEARCHER DEVELOPMENT PROGRAM der Graduiertenakademie werden im Qualifizierungsbereich "Wissenschaft und Verantwortung - Research & Responsibility" Kurse angeboten, die sich mit dem Exposé befassen (z.B. „Feedback zum eigenen Exposé“ oder „Wie schreibe ich ein Exposé?“). |
TIPP 1 Folgende Fragen sind bei der Betreuerinnen- bzw. Betreuersuche von besonderer Relevanz:
| TIPP 2
| WEITERFÜHRENDE LINKS
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5 Betreuungsvereinbarung
Zu Beginn der Promotion werden anhand der Betreuungsvereinbarung die Formen und der Umfang der Betreuung sowie die Rechte und Pflichten der Promovierenden und Betreuenden schriftlich fixiert. Es wird festgehalten, wer die betreuenden Professorinnen oder Professoren sind, wie der Arbeitstitel des Dissertationsprojekts lautet und gegebenenfalls auch, in welchem Zeitraum die Promotion abgeschlossen werden soll. In der Betreuungsvereinbarung sollte die Situation der Promovierenden, wie beispielsweise Familie oder Berufstätigkeit, berücksichtigt werden. Es ist zudem sinnvoll, in dieser Vereinbarung regelmäßige Betreuungsgespräche festzulegen. An der Universität Tübingen werden für die Betreuungsvereinbarung die vorgefertigten Formulare der einzelnen Fakultäten verwendet. In diesen Formlaren kann beispielweise bereits vorgeschrieben sein, dass mindestens einmal jährlich ein Betreuungsgespräch zum Stand des Dissertationsprojekts stattfinden soll und dass sich sowohl die Betreuenden als auch die Promovierenden zur Einhaltung guter wissenschaftlicher Praxis verpflichten. | TIPP Zusätzlich zur Betreuungsvereinbarung wird empfohlen, Meilensteine festzulegen und alle Vereinbarungen zwischen Betreuenden und Promovierenden schriftlich zu dokumentieren. >> Links zu den Betreuungsvereinbarungen der einzelnen Fakultäten |
6 Betreuung in der Abschlussphase der Promotion
In der Abschlussphase der Promotion sollten die Promovierenden mit ihren Betreuerinnen und Betreuern vereinbaren, bis wann welche Teilkapitel der Dissertation fertiggestellt werden sollen und ob die Betreuenden Teilkapitel zur Korrektur vorgelegt bekommen oder erst die komplette Dissertation. Auch sollte abgesprochen werden, wie viel Zeit den Betreuenden für die Korrekturen zur Verfügung steht und ob überarbeitete Teile der Dissertation den Betreuenden nochmals vorgelegt werden. Es ist zudem wichtig, dass die Betreuenden die Promovierenden in der Abschlussphase auf die mündliche Prüfung vorbereiten und beispielsweise auf entsprechende Workshops hinweisen oder auf andere mündliche Prüfungen aufmerksam machen, die besucht werden können. Weitere wichtige Besprechungspunkte in der Abschlussphase sind die Publikationsplanung der Dissertation und die möglichen Berufsperspektiven nach der Promotion. | TIPP: GRADUIERTENAKADEMIE Im DOCTORAL RESEARCHER DEVELOPMENT PROGRAM der Graduiertenakademie werden im Qualifizierungsbereich "Wissenschaft und Verantwortung" Kurse zur Vorbereitung auf die mündliche Prüfung angeboten (beispielsweise "Meilenstein Disputation - Sicher und souverän verteidigen"). |
7 Konfliktsituationen zwischen Betreuenden und Promovierenden
Auch wenn die Chemie zwischen Betreuenden und Promovierenden stimmt, kann es dennoch zu Konflikten oder Missverständnissen kommen, die beispielsweise Forschungsinhalte, organisatorische Punkte, das Nichteinhalten von Absprachen, unterschiedliche Vorstellungen in Hinblick auf die Herangehensweisen und Methoden oder auch die persönliche Ebene betreffen. Probleme sollten möglichst frühzeitig und sachlich angesprochen werden, um gemeinsam Lösungswege zu suchen. Es ist sinnvoll, eine unbeteiligte Mediatorin oder einen unbeteiligten Mediator um Rat zu fragen. In der Regel ist in den Betreuungsvereinbarungen der Fakultäten aufgeführt, an wen man sich in Streitfällen wenden kann. Auch die Wegberufung einer Betreuerin oder eines Betreuers an eine andere Universität oder ein längerer Auslandsaufenthalt der betreuenden Person kann einen Interessenskonflikt auslösen. Die Betreuerin oder der Betreuer sollte in diesem Fall die Promovierenden frühzeitig informieren und mit ihnen über mögliche Lösungen sprechen. Können sich die Betreuenden und Promovierenden nicht auf einen Lösungsweg einigen, sollte über einen Betreuerwechsel nachgedacht werden. | TIPP Um Missverständnissen und Konflikten vorzubeugen, ist es ratsam, alle Absprachen zwischen Betreuenden und Promovierenden, sowie Meilensteine und Fristen schriftlich zu dokumentieren. Dies ist vor allem auch bei der Betreuung internationaler Studierenden wichtig, da es im interkulturellen Gespräch schnell zu Missverständnissen kommen kann. TIPP: GRADUIERTENAKADEMIE Im DOCTORAL RESEARCHER DEVELOPMENT PROGRAM der Graduiertenakademie werden im Qualifizierungsbereich „Kommunikation und Management“ regelmäßig Kurse zur Bewältigung von Konflikten zwischen Kolleginnen und Kolleginnen sowie zwischen Promovierenden und Betreuenden angeboten (beispielsweise „Proper Dealing with Conflicts in Academic Groups“). |
QUELLEN
Becker, J. (2015). Das Einmaleins der Promotion. Hamburg: academics GmbH.
Carmesin, B., Hoffman, U., Huskobla, G., Huster, S., Küster, J.-A., Neumann, J., Wegener-Feldbrügge, S. (eds.). 2014. UniWiND-Publikationen, Bd. 4/2014 „Betreuung Promovierender: Empfehlungen und Good Practice für Universitäten und Betreunde“. http://uniwind.org/assets/files/Downloads/UniWiND_Bd4_2014_Druck.pdf
Knigge-Illner, H. (2002). Der Weg zum Doktortitel. Frankfurt/New York: Campus Verlag.
Qualitätszirkel Promotion (Hrsg.) (2014). Gemeinsam die Promotion gestalten – Handlungsempfehlungen für Promovierende. 3. Auflage. Neustadt a. d. Aisch: Onlineprinters GmbH.
http://www.qz-promotion.de/home/projekt-handbuch/
Becker, J. (2015). Das Einmaleins der Promotion. Hamburg: academics GmbH.
Carmesin, B., Hoffman, U., Huskobla, G., Huster, S., Küster, J.-A., Neumann, J., Wegener-Feldbrügge, S. (eds.). 2014. UniWiND-Publikationen, Bd. 4/2014 „Betreuung Promovierender: Empfehlungen und Good Practice für Universitäten und Betreunde“. http://uniwind.org/assets/files/Downloads/UniWiND_Bd4_2014_Druck.pdf
Knigge-Illner, H. (2002). Der Weg zum Doktortitel. Frankfurt/New York: Campus Verlag.
Qualitätszirkel Promotion (Hrsg.) (2014). Gemeinsam die Promotion gestalten – Handlungsempfehlungen für Promovierende. 3. Auflage. Neustadt a. d. Aisch: Onlineprinters GmbH.
http://www.qz-promotion.de/home/projekt-handbuch/
Zuletzt geändert: 24. Jul 2017, 11:36, [s.wirschke]