Drobečková navigace
WIKI GRADUIERTENAKADEMIE - WIKI GRADUATE ACADEMY
Informationen für Promovierende und Postdocs - Information for doctoral candidates & postdoctoral researchers
Tabulky
Schreibtypen
Schreiben ist eine sehr individuelle Tätigkeit, jeder Mensch schreibt anders, hat andere Strategien, andere Gewohnheiten und Vorlieben, was das Schreiben betrifft. Und so lange diese Strategien und Gewohnheiten gut funktionieren, sind sie – für die jeweilige Person und Situation – genau die richtigen.
Viele Schreibende haben aber das Gefühl, dass ihre Strategien und Gewohnheiten nicht gut funktionieren, dass sie das Schreiben anders angehen müssten, dass sie effizienter sein könnten usw. Oft fangen sie dann an, sich mit anderen Schreibenden zu vergleichen und versuchen möglicherweise, die Strategien, die für andere Personen gut funktionieren, selber anzuwenden. Das kann manchmal genau der richtige Impuls sein, um wieder in den Schreibfluss zu kommen. Manchmal kann es aber auch kontraproduktiv sein, z. B. wenn eine Schreibende oder ein Schreibender eigentlich abends richtig in Schwung kommt und trotzdem versucht, die gesamte Schreibarbeit am Vormittag zu erledigen, weil das bei einer Kollegin oder Ihrem besten Freund gut klappt. Da bleibt der erwartete Erfolg oft aus, was letztlich nur frustrierend ist und das Schreiben noch unangenehmer macht.
Entsprechend wichtig ist es, dass Sie sich darüber bewusst werden, wie Sie am besten arbeiten und schreiben und ggf. auch, warum Sie es tun. Denn nur, wenn Sie das wissen, können Sie gezielt mögliche Probleme angehen oder neue Strategien und Techniken ausprobieren. Dabei sollten Sie nicht vergessen, dass jede Schreibsituation und jedes Schreibprojekt anders ist und dass Herangehensweisen, die vielleicht in der Bachelor- oder Masterarbeit noch erfolgreich waren, für die Doktorarbeit möglicherweise noch einmal überdacht und angepasst werden müssen.
Viele Schreibende haben aber das Gefühl, dass ihre Strategien und Gewohnheiten nicht gut funktionieren, dass sie das Schreiben anders angehen müssten, dass sie effizienter sein könnten usw. Oft fangen sie dann an, sich mit anderen Schreibenden zu vergleichen und versuchen möglicherweise, die Strategien, die für andere Personen gut funktionieren, selber anzuwenden. Das kann manchmal genau der richtige Impuls sein, um wieder in den Schreibfluss zu kommen. Manchmal kann es aber auch kontraproduktiv sein, z. B. wenn eine Schreibende oder ein Schreibender eigentlich abends richtig in Schwung kommt und trotzdem versucht, die gesamte Schreibarbeit am Vormittag zu erledigen, weil das bei einer Kollegin oder Ihrem besten Freund gut klappt. Da bleibt der erwartete Erfolg oft aus, was letztlich nur frustrierend ist und das Schreiben noch unangenehmer macht.
Entsprechend wichtig ist es, dass Sie sich darüber bewusst werden, wie Sie am besten arbeiten und schreiben und ggf. auch, warum Sie es tun. Denn nur, wenn Sie das wissen, können Sie gezielt mögliche Probleme angehen oder neue Strategien und Techniken ausprobieren. Dabei sollten Sie nicht vergessen, dass jede Schreibsituation und jedes Schreibprojekt anders ist und dass Herangehensweisen, die vielleicht in der Bachelor- oder Masterarbeit noch erfolgreich waren, für die Doktorarbeit möglicherweise noch einmal überdacht und angepasst werden müssen.
1 Jeder schreibt anders – Schreibtypen
In der Literatur zum wissenschaftlichen Schreiben finden sich viele verschieden Kategoriensysteme, die die unterschiedlichen Schreibtypen beschreiben. Grundsätzlich lassen sich Schreibende in die beiden Extreme "Strukturfolger" und "Strukturschaffer" einteilen (Bräuer 2011). Dabei planen Strukturfolger ihren Text im Voraus, sie erstellen zunächst eine Gliederung und arbeiten dann daran entlang. Strukturschaffer dagegen beginnen gerne sehr früh mit dem Schreiben und schreiben einfach drauflos. Sie entwickeln die Struktur ihres Textes beim Schreiben.
Wenn Sie sich selber überprüfen möchten, zu welchem dieser beiden Typen Sie eher tendieren, können Sie sich hier anhand von mehreren Fragen selber einschätzen. Hier finden Sie auch weitere Informationen zu den Stärken und Schwächen von Strukturschaffern und Strukturfolgern.
Zwischen diesen beiden Polen gibt es aber immer Mischformen und nur selten lässt sich eine Person eindeutig einem dieser beiden Pole zuordnen. Daher haben die meisten Kategoriensysteme, die Schreibtypen beschreiben, mehr als zwei Kategorien. Grieshammer et al. haben beispielsweise fünf Schreibtypen identifiziert, die ihnen in ihrer Arbeitspraxis als Schreibberaterinnen häufig begegnen (Grieshammer et al. 2013, 30, s. Tabelle). Diese Kategorien reflektieren einerseits die jeweilige bevorzugte Strategie von individuellen Personen, eine Person kann also (tendenziell eher) ein spontaner Schreiber oder eine Redakteurin sein. Darüber hinaus hängen diese Strategien aber auch immer vom Schreibprojekt bzw. der jeweiligen Phase, in der sich ein Schreibprojekt befindet, ab. Dies sollte gerade bei einem so großen Projekt wie einer Dissertation berücksichtigt werden. So kann beispielsweise das spontane Schreiben gut geeignet sein, um locker zu werden und sich warm zu schreiben bzw. nach einer Pause wieder in den Schreibfluss zu kommen. In der Überarbeitungsphase eines Textes aber ist diese Strategie nicht mehr hilfreich.
Die untenstehende Tabelle gibt einen Überblick über mögliche Schreibtypen und die von diesen Typen bevorzugten Schreibstrategien bzw. ihr typisches Vorgehen. Diese Strategien haben bestimmte Vorteile, aber auch bestimmte Nachteile. Schreibende sollten sich bewusst sein, welche dieser Strategien und Vorgehensweisen ihnen eher entsprechen und welche weniger, d. h. zu welchem Schreibtyp sie (mehr oder weniger) gehören. Dadurch lernen sie sich besser kennen und können einschätzen, wie sie in bestimmten Schreibsituationen reagieren und wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Beispielsweise hat der spontane Typ, der gerne einfach drauflos schreibt, weniger Probleme damit, mit dem Schreiben zu beginnen und schnell viel Text zu produzieren. Er muss sein Augenmerk eher darauf legen, seinem Text eine Struktur zu geben und den roten Faden herauszuarbeiten. Dabei können ihm beispielsweise Techniken zur Ordnung und Gliederung, wie z. B. das Clustern oder Mindmapping helfen.
Der Typ des Pläneschmieders hingegen hat mit der Strukturierung seines Textes wenig Probleme. Hier kann es eher sein, dass dieser Typ zu lange braucht, um von der Strukturierung des Textes ins Schreiben zu kommen. In diesem Fall kann es helfen, sich bewusst die Strategien des spontanen Typs zunutze zu machen und einfach zu schreiben, ohne vorher lange darüber nachzudenken. Dabei kann beispielsweise die Technik des Freewriting helfen.
Grundsätzlich kann es sehr aufschlussreich sein, wenn Sie als Schreibende oder Schreibender ab und zu bewusst andere als Ihre gewohnten Strategien verwenden. Sie können z. B. einmal gezielt mehrere verschiedene Versionen eines (kurzen) Textes produzieren, um durch verschiedene Blickwinkel ein breiteres Verständnis für das Thema zu erhalten, oder sich darauf einlassen, nicht an dem eigentlich geplanten Textteil zu arbeiten, sondern an einem anderen Teil, den Sie gerade interessanter finden. Dadurch erweitern Sie Ihre Schreibkompetenzen und entdecken möglicherweise den Spaß am Schreiben wieder neu.
Wenn Sie sich selber überprüfen möchten, zu welchem dieser beiden Typen Sie eher tendieren, können Sie sich hier anhand von mehreren Fragen selber einschätzen. Hier finden Sie auch weitere Informationen zu den Stärken und Schwächen von Strukturschaffern und Strukturfolgern.
Zwischen diesen beiden Polen gibt es aber immer Mischformen und nur selten lässt sich eine Person eindeutig einem dieser beiden Pole zuordnen. Daher haben die meisten Kategoriensysteme, die Schreibtypen beschreiben, mehr als zwei Kategorien. Grieshammer et al. haben beispielsweise fünf Schreibtypen identifiziert, die ihnen in ihrer Arbeitspraxis als Schreibberaterinnen häufig begegnen (Grieshammer et al. 2013, 30, s. Tabelle). Diese Kategorien reflektieren einerseits die jeweilige bevorzugte Strategie von individuellen Personen, eine Person kann also (tendenziell eher) ein spontaner Schreiber oder eine Redakteurin sein. Darüber hinaus hängen diese Strategien aber auch immer vom Schreibprojekt bzw. der jeweiligen Phase, in der sich ein Schreibprojekt befindet, ab. Dies sollte gerade bei einem so großen Projekt wie einer Dissertation berücksichtigt werden. So kann beispielsweise das spontane Schreiben gut geeignet sein, um locker zu werden und sich warm zu schreiben bzw. nach einer Pause wieder in den Schreibfluss zu kommen. In der Überarbeitungsphase eines Textes aber ist diese Strategie nicht mehr hilfreich.
Die untenstehende Tabelle gibt einen Überblick über mögliche Schreibtypen und die von diesen Typen bevorzugten Schreibstrategien bzw. ihr typisches Vorgehen. Diese Strategien haben bestimmte Vorteile, aber auch bestimmte Nachteile. Schreibende sollten sich bewusst sein, welche dieser Strategien und Vorgehensweisen ihnen eher entsprechen und welche weniger, d. h. zu welchem Schreibtyp sie (mehr oder weniger) gehören. Dadurch lernen sie sich besser kennen und können einschätzen, wie sie in bestimmten Schreibsituationen reagieren und wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Beispielsweise hat der spontane Typ, der gerne einfach drauflos schreibt, weniger Probleme damit, mit dem Schreiben zu beginnen und schnell viel Text zu produzieren. Er muss sein Augenmerk eher darauf legen, seinem Text eine Struktur zu geben und den roten Faden herauszuarbeiten. Dabei können ihm beispielsweise Techniken zur Ordnung und Gliederung, wie z. B. das Clustern oder Mindmapping helfen.
Der Typ des Pläneschmieders hingegen hat mit der Strukturierung seines Textes wenig Probleme. Hier kann es eher sein, dass dieser Typ zu lange braucht, um von der Strukturierung des Textes ins Schreiben zu kommen. In diesem Fall kann es helfen, sich bewusst die Strategien des spontanen Typs zunutze zu machen und einfach zu schreiben, ohne vorher lange darüber nachzudenken. Dabei kann beispielsweise die Technik des Freewriting helfen.
Grundsätzlich kann es sehr aufschlussreich sein, wenn Sie als Schreibende oder Schreibender ab und zu bewusst andere als Ihre gewohnten Strategien verwenden. Sie können z. B. einmal gezielt mehrere verschiedene Versionen eines (kurzen) Textes produzieren, um durch verschiedene Blickwinkel ein breiteres Verständnis für das Thema zu erhalten, oder sich darauf einlassen, nicht an dem eigentlich geplanten Textteil zu arbeiten, sondern an einem anderen Teil, den Sie gerade interessanter finden. Dadurch erweitern Sie Ihre Schreibkompetenzen und entdecken möglicherweise den Spaß am Schreiben wieder neu.
Schreibtyp[1] | Schreibstrategie / typisches Vorgehen | Vorteile der Strategie | Nachteile der Strategie | Wofür ist sie geeignet, wann kann sie auch von anderen Typen eingesetzt werden? |
Der Spontane |
|
|
|
|
Der Pläneschmieder |
|
|
|
|
Der Remixer |
| Die oder der Schreibende weiß beim Schreiben
| Die oder der Schreibende
|
|
Der Redakteur |
| Die oder der Schreibende
|
|
|
Der Puzzler |
| Die oder der Schreibende
| Die oder der Schreibende
|
|
2 Quellen
Bräuer, Gerd; Schindler, Kirsten (2011): Schreibarrangements für Schule, Studium, Beruf, Fillibach Verlag, Freiburg i. Br.
Grieshammer, Ella; Liebetanz, Franziska; Peters, Nora; Zegenhagen, Jana (2013): Zukunftsmodell Schreibberatung. Eine Anleitung zur Begleitung von Schreibenden im Studium. Baltmannsweiler, Schneider Verlag Hohengehren.
Grieshammer, Ella; Liebetanz, Franziska; Peters, Nora; Zegenhagen, Jana (2013): Zukunftsmodell Schreibberatung. Eine Anleitung zur Begleitung von Schreibenden im Studium. Baltmannsweiler, Schneider Verlag Hohengehren.
[1] Nach Grieshammer et al. (2013): 30-42, Benennungen der Typen im generischen Maskulinum im Original.
Last edited: 09. XI. 2017, 15:11, [v.becker]