Papier und Bleistift, das war einmal. Der Computer hat diese altmodischen Schreibgeräte längst verdrängt. Er gilt als moderner, fortschrittlicher und schneller. Zu Recht? Ein arbeitspsychologisches Experiment der Technischen Universität Dresden hat jetzt genau das Gegenteil ans Licht gebracht: Im Test sollten Maschinenbaustudenten eine schwierige Konstruktionsaufgabe lösen; dabei musste je ein Drittel der Studenten mit Papier und Bleistift, mit einem Grafiktablett (eine Freihandzeichenhilfe für Architekten) oder an einem Computer arbeiten. Das Ergebnis: Die Freihand-Entwürfe und die am Grafiktablett führten alle zu besseren und kreativeren Lösungen als die mit dem Computer angefertigten Konstruktionen. Der Grund: Der Computer saugt, weil er so schwierig zu bedienen ist, einen Teil der gedanklichen Kraft einfach auf. Diese Kraft fehlt dann für kluge und kreative Lösungen. Und schneller geht das Ganze am Computer leider auch nicht. In den Studien waren die Studenten am Computer jeweils die langsamsten bei der Ausarbeitung des Entwurfs. Früher war also nicht, wie Oma sagt, alles besser, aber zumindest manches.