Alkohol macht Männer müder

Dass Alkohol auf Frauen stärker wirkt als auf Männer, ist ein gängiges Klischee. Versuche an Ratten legen jetzt nahe, dass das – zumindest für die ermüdende Wirkung – nicht zutrifft. Tatsächlich zeigen Rattenweibchen zwar schneller die Anzeichen eines Rausches, sind aber widerstandsfähiger als Männer, was den beruhigenden Effekt des Rauschmittels angeht. Das zeigen die Experimente des Forscherteams um Young May Cha von der Duke University in Durham (USA).

Grund für den Unterschied sind offenbar die weiblichen Geschlechtshormone: Der Alkohol wirkt nämlich zu unterschiedlichen Zeiten des Zyklus unterschiedlich stark dämpfend aufs Rättinnen-Gehirn - doch stets schwächer als bei den Männchen. Endlich eine Erklärung dafür, warum es fast nur Männern passiert, dass sie in der Bar plötzlich vom Stuhl fallen, während Frau den Weg ins Bett noch findet?

Nach Ansicht der Forscher reagieren Frauen nur deshalb scheinbar stärker auf Alkohol, weil sie im Durchschnitt kleiner sind als Männer und damit im Verhältnis einfach mehr Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen, wenn sie gleich viel trinken. Die Wissenschaftler wollen jetzt genauer herausfinden, welchen Einfluss der weibliche Hormonhaushalt auf die Wirkungsweise von Alkohol hat.

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